28. Februar 2010

Ko Lipe

 
Der Strand ist so voller Boote, daß wir kaum ins Wasser kommen.

 Auf Ko Lipe kommt man nur per Boot. Die letzten Meter muss man
mit Gepäck durchs Wasser laufen.

Vor dem Strand gibt es Sonnenschutz.

Asiaten lieben Kinder, egal wieviel Arbeit wartet. Der junge Mann hier ist Feuerschlucker und unser Kellner. Die Bestellung dauert zwar länger, dafür kann Ferdi jetzt Seemannsknoten.

Dieser Fisch ist richtig frisch und kommt Abends auf den Grill.

Der kleine Thaijunge war Ferdi am Anfang unheimlich. Mir auch.

Die Feuerschlucker zeigen wie es geht und Ferdi übt anschließend.

Sein gruseliger Kumpel macht mit.

Jeder Junge will Tarzan sein.

Wir bevorzugen Strandbars mit simplen Doppelnamen.

Ko Lipe – richtig hübsch und meistens richtig voll.

Mal wieder Strandbar. Diesmal warten wir auf das Boot nach Tarutao.
Es hatte drei Stunden Verspätung.

Um es gleich zu sagen, Ko Lipe ist schön, aber einfach nicht unsere Insel. Wir sind nicht tätowiert, mögen keine Dauer Reggae Musik und verachten Batik. Als wir ankommen, rennt Frauke den Strand hoch und runter und bekommt nur mit Mühe noch einen Mini Bungalow für zwei Nächte. Die Strände der Insel sind von europäischen Hippiescharen, malaysischen Großfamilien und chinesischen Reisegruppen bevölkert. Wir bekommen erzählt, dass die Insel vor fünf Jahren noch fast unberührt war und heute, obwohl sie zum thailändischen Nationalpark gehört, eine Massentourismusinsel im Miniformat darstellt. Jetzt gehören auch wir zu den Massen, die hier alles niedertrampeln und morgens Kaffee trinken wollen. Wir schämen uns und verschwinden in den Tarutao Nationalpark.

Ordentlich was auf den Hintern

Ticketkauf. Nur auf dem Mond gibt es keine Bürokratie. 

Die Landschaft ist atemberaubend schön.

Frauke presst sich gegen die Wand um nicht zu nass zu werden.

Auf Miniinseln zwischendurch steigen manchmal Leute aus.
Wir trocknen uns derweil ab und können uns sogar mal unterhalten.

Das Speedboot ankert an einer Plattform vor Ko Lipe. Dort werden wir auf wartende Fischerboottaxis geworfen und zum Strand gebracht.

Zusammengequetscht geht es im Fischerboot zum Strand.

Der Strand von Ko Lipe. Wir sind da.

Für uns geht es weiter zur Insel Ko Lipe. Auf Ko Lanta, in unserer Schweden Bungalowanlage, war alles voll und eine Verlängerung nicht möglich. Also auf zum nächsten Ziel. Wir entscheiden uns für eine Speedbootfahrt. Die dauert halb solange wie eine gewöhnliche Bootsfahrt und die kleinen Boote scheinen nicht so irrsinnig überladen zu sein wie die Thairumpeldampfer. Weil keiner von uns so etwas bisher gemacht hat, schlucken wir die 70 Euro für drei Personen mit einem Lachen runter. Drei Stunden später wissen wir, das sich Speedbootfahren anfühlt, als bekämst Du den Hintern mit einem Paddel versohlt und dabei in unregelmäßigen Abständen Salzwasser auf den Kopf geschüttet. Von unten geprügelt, von oben nass gemacht. So einfach sind Reisewahrheiten.

27. Februar 2010

Tauhilfe

Strand mit Füßen.

Strand zum Spazieren.

Strand mit Boot.

Strand mit Baum.

Strand mit Strand.

Strand mit Randbewuchs.

Strand mit Liege.

Strand mit Zauberlicht. 
(Mitte: Frauke neben Ferdi mit Luftmatraze auf dem Kopf)

Strand mit Frau und Kind.

Strand mit Vater und Sohn. 
(Links auf Luftmatraze beim Sonnenuntergangscountdown)

Wie ich lese, hält sich der Winter in Deutschland hinterhältig und hartnäckig. Ich habe darum jedes der Strandbilder mit einem geheimen Zauber belegt. Einfach Lieblingsstrand ausdrucken und wild vor den Schneebergen mit dem Ausdruck tanzend wedeln. Das wirkt wie Mikrowelle und Flammenwerfer zusammen. 10 Minuten später wachsen da Krokusse. Garantiert Nils!

Old Town

12 Uhr Mittags. Das hier ist Thai Western pur.

Melonen kann man trotzdem kaufen.

Das war unser Saloon.

Im Tourismusprospekt würde pur und unverfälscht stehen.

In Würde gealtert und immer noch eine Augenweide.

Vorn dunkler Saloon, hinten Terasse am Meer 
mit Hängematten, Wellenrauschen und knarrenden Holz.

Umwerfender Ausblick, großartiger Kaffee.

Auf dem Steg waren 62°C, dann lieber Hängematte.

Wat Freundchen?!

Romantische Fischerdörfer am Meer waren nach meinem Glauben bisher eine eher dämliche Tourismusmarketing Idee. Wahrscheinlich ausgedacht von abgebrühten Stadtmenschen, die Fisch und Sand in den Schuhen nicht leiden können. Old Town ist ein Fischerdorf das es in kein Prospekt schafft. Nicht sauber und auch nicht auf Touristen eingestellt. Das ganze Dörfchen ist aus Holz errichtet und alle Häuser stehen auf Stelzen im Meer. Durch die Holzbauweise erinnert es an eine zum Museum erklärte Westernstadt, bewohnt von Thaifischern und Chinesen, die zufällig am Meer liegt. Wenn dort am Abend Duelle mit dem Colt oder mit Harpunen ausgetragen werden, mich würde es kein bißchen wundern.

25. Februar 2010

Komm, wir gehen da mal hin

Lustiger geht es kaum: mit Dartpfeilen auf Luftballons.

Beim Bingo können adipöse Kuscheltiere gewonnen werden.

Orient in Thailand.

Hier gibt es Lernposter und Kalaschnikows aus Plastik.

Alles ist lecker klebrig bunt hier.

In dem Kasten fliegen Ballons herum,
wer einen fängt kriegt einen Preis.

Ferdi hat Glück und gewinnt irgendetwas Buntes.

Bei so einer imposanten Hüpfburg wird auch ganz oben
mal kurz weggesehen.

Frauke fragt, was das wohl ist.

Gesunde frittierte Proteine.

Einmal Nachtmarkt und zurück.
Vorne links vorm Zaun ist wieder der BH Stand.

Da Mopeds mittlerweile Teil unserer tropischen Persönlichkeit geworden sind, suchten wir uns am Abend natürlich auch auf zwei Rädern ein leckeres Abendbrot. Ganz vorzüglich war es darum, zufällig den Nachtmarkt zu entdecken. Der Nachtmarkt scheint die wahre Seele der Insel Ko Lanta zu sein. Er beginnt vor dem Zaun mit einem großen BH Stand, an dem jeder vorbei muss. Der Nachtmarkt selbst ist eine Mischung aus Fressmeile, Kinderrummelplatz und Verkaufsständen. Über allem liegt dichter Grillnebel und eine endlose Welle von Geschnatter, Kinderheulen und Kirmesmusik durchflutet unsere Ohren. Von den frittierten Kartoffeln bin ich jetzt noch satt.

Paparazzi

 Waschecht Paparazzi Kandale. Objekt: Wallander
(Krister Henriksson), Ort: Ko Lanta, Frühstücksbuffet

 Wallander mag Spiegelei mit Schinken, pafft Marlboro Lights 
in Kette und war bestens unrasiert.


Vor einigen Jahren habe ich unter der Woche, vormittags mal Dave Gahan in einem Kaufhaus in Helsinki getroffen. Er stand in der Kosmetikabteilung für Frauen und ich wollte ihn gern – diskret natürlich – mit meiner damaligen Kinderspielzeugkamera knipsen. Er hat das natürlich bemerkt und zwinkerte in meine Richtung. Also schnell geknipst und mit roten Kopf nüscht wie weg, bevor seine Bodyguards mich zusammenfalten. In „Kleinschweden“, unserer Anlage auf Ko Lanta, rammelte ich morgens am Frühstücksbuffet mit einem Mann zusammen, der mir irgendwie bekannt vorkam. Beim ersten Kaffee macht es Klick, na klar, das ist der Kommissar Wallander Darsteller aus dem Fernsehen. Den anwesenden Schweden war es wurscht, wer da sitzt, hauptsache es gibt Marmelade. Heute kann ich zwar mit meiner Digitalkamera, billig und schnell viele Bilder machen und das mit dem diskret habe ich jetzt ein wenig besser drauf, aber dafür sind die Bilder mies und der Fotoabzug auf Papier von Dave Gahan ist immer noch mein stiller Fotokistenheld und sieht eindeutig besser aus. Everything counts … Und die Kamera ist immer schuld.