25. März 2010

Leben auf Planken

 Wer im Holzdorf mit Feuer hantiert, hat den Clan am Hals.

Die alte Frau auf den Planken beobachtet uns genau. Sie ist die beste
Messerwerferin Asiens und berichtet Abends dem Clan.

 Alle Wege führen zum Wasser.

Oder zur Aussichtsplattform mit Buddha auf Bank.

Das ist die Aussicht nach rechts, wenn Du in einem
Weltkulturerbe wohnst.

Und so sieht es links aus. Die Lichter am Horizont gehören
zum riesigen Containerhafen auf dem Festland.

Wurde hier eigentlich schonmal ein James Bond Film gedreht?

Privatsphäre ist was für Westler.

Jeder Jetty hat seinen eigenen Tempel.

Von dort aus kann man hübsch die Straße beobachten und so sitzen.

Danach natürlich essen.

Am liebsten Nudeln, die nach Katzenfleisch riechen.

Penang als Perle Asiens hat eine Reihe interessanter Sehenswürdigkeiten zu bieten. Dazu gehören ganz klar auch die Jettys. Die Jettys sind im Grunde nichts anderes als Dörfer komplett aus Holz. Sie beginnen an Land und reichen weit bis ins Wasser hinein – ein Wasserdorf wenn man so will. Das war früher eine Notlösung, denn die chinesischen Clans die hier wohnten und wohnen, verdienten sich früher als Kulis im Hafen ihr Geld. Mittlerweile geht es ihnen besser und seitdem die UNESCO die Jettys zum Weltkulturerbe erklärt hat, sind sowieso alle Bewohner stolz. Denn sie hören beim Einschlafen das Wasser unter ihren Holzböden gurgeln und jeder trägt den gleichen Nachnamen. Gibt es eigentlich in Deutschland Dörfer, wo alle mit Nachnamen Meier oder Schmidt heißen?

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