13. April 2010

D.D.!

Warum auf Penang Eierkugeln von Außerirdischen
rumstehen bleibt mir für immer ein Rätsel.

Ans drinnen Abhängen habe ich mich schnell gewöhnt.

Die Schönheitscreme hat unseren Tropenbrüsten gutgetan.

Der Ausblick nach hinten raus auch.

Beim Blick vorne raus vom Balkon kann ich F+F
täglich sieben Stunden am Pool liegen sehen.

Drinnen wartet dann der Abwasch auf mich.

Bye Schuhkarton. Bist nicht in Flammen aufgegangen
obwohl wir 13 Personen waren. Tapfer.

Krawall Kommando Kandale macht Winke Winke.



Dickes Dankeschön!

Ein dickes Danke an Euch Alle. Familien und Freunde. Eine Verneigung vor allen tapferen Besuchern, die sich zu uns gewagt haben. Ihr habt uns hier die Daumen gedrückt, ihr habt in der Heimat weiter für unser Wohlergehen gesorgt und an uns gedacht. Jeder Buchstabe und jedes Bild ist Erinnerung. Dieses Blog war für Euch.

Einen lieblichen Kuß an Frauke.
Zusammen durch dick und dünn.
Du warst der Grund hier zu sein.

Dankeschön.


Uffjerecht

Letzte Ausfahrt E-Park. Wenn die Schranke hoch geht, zischen wir los.

Bald geht es los. Nicht mehr lange und wir sind wieder in Deutschland. Frauke wird  aus ihren Forschungsergebnissen eine Doktorarbeit zimmern, Ferdi wird vielleicht drei Brocken Englisch behalten und ich kann jetzt sogar Links Autofahren. Wir freuen uns auf zu Hause und sind gespannt was die Zukunft bringt.

12. April 2010

Das bist Du II

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Liebes Malaysia. Deine Verschiedenheit lässt uns staunen. Ja, wir staunen immer wieder über die Verschiedenheit der Menschen hier. Das knirscht manchmal und funktioniert trotzdem gut. Wir wurden freundlich von Dir aufgenommen und haben geschafft, was wir wollten. Wir sind per Bus und Schiff, per Auto und Rikscha durch Deine tropischen Landschaften gerollt. Wir haben das Essen diverser Nationen kosten können, haben uns förmlich durchs Land gefressen und gleichzeitig zur Musik dieser Nationalitäten mit dem Ärschlein gewackelt. Wir haben Buddha gesehen und dem Koran zugehört. Wir schnuppern gern den Duft der Räucherstäbchen vor den Tempeln. Wir haben die Sonne genossen und im Meer geplanscht. Wir konnten Dich und viele spannende Menschen kennenlernen.

Danke für die Möglichkeit und Zeit mit Dir. 

Das bist Du

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Liebes Malaysia. Als Kind habe ich Briefmarken gesammelt, natürlich waren auch welche aus Malaysia dabei. Sie waren sehr bunt, ein wenig schäbig und voller rätselhafter Motive. Dass in kleinen farbigen Papierblättchen soviel Wahrheit drinsteckt, hätte ich mir nicht träumen lassen. Du bist häufig langsam wie ein Horde Demenzkranker. Du findest immer eine Ausrede. Du schiebst gerne Religion als Vorwand für Faulenzerei und Doofheit vor Dir her und natürlich nimmst Du gern alles vom Buffet und holst auch immer nach. Gäbe es keine Autos und keinen Zucker, hättest Du wahrscheinlich nur 17 Einwohner. Du hast einen Buslenkerarsch und trotzdem bist Du schön. Ja, schön. Du kannst Dich verkaufen und bist freundlich – wenn Du es willst und solange dafür bezahlt wird. 





Schnitt & Schürf

Wahrscheinlich ein Muschelschnitt.

Alltagskratzer und Old School Narben.

Hier ist eine Wippe auf den Fuß geknallt.

Der Fußsohlenschnitt kam von irgendwas im Wasser.

Ultratiefe Schürfungen werden zu geheimnissvollen Liniennarben.


7:30h. Der Cowboy hat leichtes Fieber und trägt lässig
ein Kühlpflaster an der Stirn.

Er bleibt den Tag auf der Couch, denkt über Wunden nach 
und singt Stundenlang „Krawall und Remindemmi“ mit.


Nach jeder Rückkehr von unseren Reisen durch Malaysia hat sich einer immer besonders viel mitgebracht: Ferdi. Nur drei Tage Langkawi reichen ihm, um eine imposante Verwundungsliste vorzulegen. Ich habe nur seine Beine fotografiert. Rücken, Arme und Nacken ausgelassen. Wir hoffen, dass er mit 13 Jahren nicht wie Freddy Krüger aussieht. Von oben bis unten von Narben und Wunden entstellt. Falls mal jemand fragt und sich über das malträtierte Kind wundert, habe ich ihm eingeschärft, dass alle Verwundungen von Kämpfen gegen Ninja Krieger sind. Dann kann er sagen: „Ich war es nicht, es waren die Ninjas, die mich in Kuala Lumpur überfallen haben.“

Michael Jordan

Intensive Teintarbeit.

Ich renne nur noch in Badehose rum und versuche auch Ferdi 
sanft vom Vorteil des Braunsein zu überzeugen.


Jetzt auf den letzten Metern vor zu Hause fällt es uns ein. Wir haben gar keine Farbe! Was sollen die Daheimgebliebenen bloß denken? Da hocken wir monatelang in den Tropen und sehen weiß wie Mozarellaklumpen aus. Kein Wunder, die ganze Zeit haben wir uns wie Vampire von Schatten zu Schatten gedrückt. Unter Lichtschutzfaktor 30 auf der Haut, haben wir uns nackt gefühlt. Wir haben regelrecht Panik vor der Sonne entwickelt und versucht sie zu meiden wo immer es ging. Schluß damit! Jetzt wird alles nachgeholt. All die verlorenen Jahre ohne Braun. Wir kommen braungebrannt zurück. Ich schwöre! Und wenn jemand Michael Jordan in Zühlsdorf sieht, dann ist das nicht er sondern ich bin es. Ich zurück aus Malaysia. Braaaun …

Freund und Freund

Welcher Plan?

Ja cool Musikschuppen.

Is ja wie in Zühlsdorf hier.

Billiard is ja babyleicht.

Und macht total wach.

Robi will Punker werden.

Ferdi is schon einer.

Robi steht in einem Jauchebach und buddelt.

Ferdi macht mit und ist benebelt vom Gestank.

Ferdi und Robi. Sie quasseln sich voll. Sie lachen sich schlapp. Sie belehren sich gegenseitig und  wollen sich gegenseitig überbieten, sie zanken sich, aber vor allem spielen sie zusammen. Es heißt „Die Arbeit der Kinder ist das Spiel.“ Wann hast Du zum letzten Mal ernsthaft gespielt? So mit Zeit vergessen und allem drum rum? Mit einem Freund zusammen zu spielen, muss eines der schönsten Dinge überhaupt sein. Hach.

11. April 2010

Reise zum Superklo

 Wir klettern auf die 8:15h Fähre nach Langkawi.

Winkfotos sind die Besten.

Unser Taxifahrer ist sehr gläubig und gruselig. Ihm fehlen sieben Finger und Teile der Augenlider.

Kunst!

Die Fontäne von oben.

Frauke und Ferdi rollern vor Freude übers Superklo johlend auf dem Bett rum. Ich arbeite und knipse den Kasten, der wahrscheinlich ein Fön ist.

Wer wünscht sich das nicht. Eine Fahrt auf die Tropeninsel Langkawi, drei Nächte Strand zum Malaysia Abschluß und obendrauf ein Klo mit Springbrunnen im Zimmer. Nach drei Stunden Fahrt mit der Fähre sind wir da. 27s nach dem wir die Rucksäcke abgestellt haben, ruft Ferdi lachend Unverständliches aus dem Bad. Er hat sofort den Springbrunnen im Klo entdeckt. Der Klospringbrunnen wird zum heimlichen Mittelpunkt von unserem Bungalow.

Sonne im Aquarium

Frauke als Kopf mit Sonnenbrille in Hellblau.

Die Jungs von der Buddelfront.

Kinder werden in Asien mit Keksen gnädig gestimmt.

Während wir schnorcheln und ständig gegen Fische rammeln.

Ohne die Sportaffen, wäre der Strand eine Augenweide.

Blick beim Frühstück nach draußen.

Und so sieht draußen aus.

Kristallklares Wasser voller Aquariumfische, dicker Schildkröten und Riffhaien kann man nicht oft genug sehen. Die Perhentians Inseln standen ganz oben auf unser „Nochmal besuchen“ Liste. Drei Nächte im Tropenaquarium gehen schnell vorbei und wir fahren mit einer Gewissheit wieder ab. Wenn Du nichts zu tun hast, abgesehen von Schnorcheln oder Bier danach am Strand trinken, vergeht die Zeit anders für Dich. Die Wahrnehmung verschiebt sich von wichtig auf egal. Die Natur ist größer als der Mensch und sie weiß es. Wenn Du es auch begriffen hast, ist der Blick Deiner Augen beim Wellenbeobachten für immer ein anderer.

Da vorn ist vorn


Es gab keinen Kuhzusammenstoß.

Dafür Straßen wie in Deutschland.

Wolken wie im Himmel.

Und Wälder ohne Wege.

Kirschners essen knallhart und unerschrocken alles und überall.
Frauke übersetzt und probieren macht bekanntlich klug.

Kippen, Koranverse, Kaugummis und Kekse.
Wolfgang an der Kasse mit Testessen.

Ja Fraukes Fingernagel ist abgebrochen.
Die Milchflasche war Schuld, die Sau!

Weil ich grad so auf Wolken stehe.

Wir fahren aus der Mitte Malaysias in den Nordosten des Landes. Vom Taman Negara zu den Perhentian Inseln. Das klingt ohne die exotische Kulisse wenig aufregend, ist aber ein Krimi erster Kajüte. Schuld ist die Orientierung. Straßenbeschilderungen und Karten des Landes existieren zwar, sind jedoch fast immer ungenau oder einfach veraltet. Auch ausgedruckte Google Maps Karten helfen übrigens wenig, da diese Orientierungshilfe nur von Kreuzung zu Kreuzung hilft und selten generelle Richtungen angibt. Weil aber kaum eine Kreuzung ausgeschildert ist, können wir aus dem Papier nur Origamifrösche basteln. Das Herumirren ist aber auch schön. Richtig schön. Wir entdecken unglaubliche Landschaften. Manchmal trauen wir unseren Augen nicht vor soviel Herrlichkeit. Wir kommen schneller voran als jeder Bus, denn keiner von uns muss zwischendurch beten. Pinkelpausen gibt es nur, wenn die Kinder schon gelb im Gesicht sind und Essensbuden am Straßenrand rumstehen. Auf langweiligen Straßenabschnitten brettern wir schnell wie Dorfdeppen und gewinnen damit Zeit für die schönen Abschnitte, die wir im Ochsenkarrentempo befahren.