10. April 2010

Urmenschen in T-Shirts

Zu den Waldmenschen geht es per Boot.

Schwimmweste ist ein Muß, denn der Fluß ist wild.

Angekommen. Frauke, Ferdi und der geldgierige Führer.

Das Dorf besteht eigentlich aus getrocknetem Laub.

Hier ist die Waschküche.

Das die Küche.

Die Orang Asli Männer zeigen, wie Blasrohrpfeile hergestellt werden.

Und die Weißen sehen zu.

Die Kinder wundern sich über die vielen Leute.

Sie staunen.

Und starren.

Kurzer Stopp auf dem Rückweg zum Abkühlen.

Der Kopf von Frauke brodelt vor Hitze.

Und erzeugt riesige Wolken am Himmel.

Wir besuchen die Orang Asli. Die Orang Asli sind die Ureinwohner Malaysias. Sie sind Jäger, Sammler und Halbnomaden in den schwer zugänglichen Waldgebieten des Landes. Ohne Ortskundigen ist kein Zusammentreffen möglich. Die Orang Asli erinnern uns vom Aussehen her an die australischen Aboriginies oder die Naturvölker Papuas, die wir beide nur aus dem Fernsehen kennen. Diese Menschen hier sind echt. Als wir in das Dorf kommen, packt uns das schlechte Gewissen. Wir sehen keine Dschungelromantik sondern nackte Armut. Hier pflückt niemand süße Früchte von bunten Dschungelbäumen, sondern trotzt dem Wald jedes Gramm zum Überleben ab. Zeitgleich mit unserem Boot erreichen auch andere Touristen das Dorf. Die Weißen stapfen mit Kameras durch das winzige Dorf. Alle sind neugierig, aber keiner weiß, wie man sich verhalten soll. Ein Forscher versammelt später die Weißen um sich und erzählt Wissenswertes über die Waldmenschen. Er erklärt Grundlagen der Überlebensstrategien und erläutert den richtigen Bau eines Blasrohres mit Pfeil. Als er fertig ist, laufen wir schnurstracks zum Boot zurück. Wir fühlen uns wie erwischte Voyeure und kommen uns blöd vor. Per Boot tuckern wir in unsere Welt der Mikrowellen, LCD Fernseher und Einlegesohlen zurück.

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