21. November 2009

Die Zukunft kann man trinken




Umkehrosmose und leckeres Ozon ergeben unser Wasser.


Aber erst die richtigen Knöpfe drücken und
umgerechnet 16 Cent für 5 Liter einwerfen.


Ohne Studium der Anleitung geht es allerdings nicht.

In unserem Plattenbau regiert schon längst die wundersame Robotermaschinenwelt von morgen. Wasserflaschen aus dem Supermarkt kaufen, hoch schleppen und wieder zurückschleppen? Macht hier niemand. Die Chinesen beispielsweise jagen ihr Trinkwasser durch Filtersysteme und kochen es danach nochmal ab. Soviel Aufwand ist uns zu blöd und darum benutzen wir nur den gesunden Wasserautomaten. Der steht am Pool rum und zeigt uns zukunftsängstlichen Deutschen, wie schön die Welt von morgen sein wird. Wir wissen auch: Strapazen und schwere Arbeit sind einem langen Leben meist nicht allzu nützlich, gut, das Gegenteil leider auch nicht und darum geht man hier den goldenen Mittelweg und lässt die Bewohner einfach ihre schweren Wasserbehälter tragen – quasi als sportliche Balance zwischen den Extremen. Wenn ich den Wasserbehälter bald auf dem Kopf nach oben balancieren kann, werde ich als weißer Mann – experimentierend mit der Wassertragetechnik afrikanischer Frauen – derjenige sein, der den quälenden Durst der Familie löscht und das alles in der flirrenden Hitze des technischen Fortschritts!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen