2. März 2010

Am Ende der Welt

So wohnen die Saisonkräfte.

Meerluft+Metall=Elektrokunst. Unser Sicherungskasten am Bungalow.

Kein Tarutao ohne Schaukel.

Alles lädt hier zum Baden ein und die Erde ist doch eine Scheibe.

Der Tsunamischrecken von 2004 sitzt tief. 
Immerhin gibt es im Gegensatz zu Malaysia sogar Schilder.

Unsere Bucht. Nach dem Bild bin ich schnell abgehauen, denn aus dem Dschungel hinter mir kamen grässliche, außerirdische Geräusche.

Auch ohne Menschen liegt Müll am Strand. Das Meer schwemmt ohne Vorwurf alles einfach wieder an.

Frisch fünf und gleich Wasserhooligan geworden.

Kasper sowieso.

Und Grinsebacke natürlich auch.

Wir verschönern den Sand mit unseren Füßen.

Die Boote der Fischer und Ranger können in 40 cm 
tiefen Wasser fahren.

Gelenkt wird erfolgreich per Schnur. Natürlich immer schön lässig.

Lässig kann ich auch und zeige fette Muskelberge und Brustfrisur.

In Thailand ist Religion bunt und für jedermann zu besichtigen.

Der Pfad zur Kneipe ist lang und staubig.

Dämmerung. Die Wildschweine stürzen hungrig aus dem Dschungel. 
Immerhin bestellen sie noch kein Bier und bleiben unter sich.

Ich muss an „Santa Maria“ von Roland Kaiser denken.

Eine Stunde später plumst ein spektakulärer Sternenhimmel 
auf alle Dinge.

Wir verbringen nur zwei Nächte auf Tarutao, trotzdem schieße ich fast 300 Bilder, um irgendwie das Flair der Insel einzufangen. Ein aussichtsloses Unterfangen, wie sich jeder denken kann. Abends in der Kneipe erfahren wir, dass die Insel bis zum zweiten Weltkrieg ein Gefängnis war und in den Wirren des Krieges schlicht vergessen wurde. Die Häftlinge und Wärter hungerten, sie bildeten deshalb notgedrungen eine Zweckgemeinschaft und wurden Piraten. Über 10 Jahre war Tarutao die gefürchtetste Insel in der Straße von Malakka. Erst die Engländer machten dem Treiben Anfang der 50er Jahre militärisch ein Ende. Ich lerne, dass auch trockener Wald auf tropischen Inseln existiert (ick kannte nur feuchten Regenwald). Ich bekomme immer mehr Respekt vor dem wimmelnden, unbekannten Leben zwischen den Pflanzen. Wenn um 23 Uhr der Strom abgestellt wird, dreht sich auch unser winziger Ventilator nicht mehr. Die Luft steht. Unter unserem Moskitonetz wälzen wir uns dösend wie opiumrauchende Chinesen, gefangen in hitzigem Halbschlaf. Wir hören der gänzlich unbekannten Welt da draußen einfach zu. Ich nehme mir vor: Wenn ich hier nochmal herkomme, dann mit einem Biologen und einem Geologen im Gepäck. Es gibt so viele Geheimnisse, die noch auf ihre Entdeckung warten …

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